Nicolaus Dumba

Nicolaus Dumba fotografiert von Emil Rabending, um 1867
© Wien Museum

Palais Dumba fotografiert von Bruno Reiffenstein, 1941, Wien Museum
© Wien Museum

Nicolaus Dumba in seinem Arbeitszimmer im Palais Dumba, Ausstattung von Hans Makart
© Bildarchiv und Grafiksammlung, Österreichische Nationalbibliothek

Nicolaus Dumba war ein österreichischer Industrieller und liberaler Politiker. Als Mäzen förderte er seinerzeit die zeitgenössische Kunst- und Kulturszene und deren Weiterentwicklung. Sein Stadtpalais an der Wiener Ringstraße ließ er von Hans Makart, Gustav Klimt, Georg Klimt und Franz Matsch künstlerisch ausstatten.

1830 wurde Nicolaus Dumba als Sohn eines vermögenden griechisch-aromunischen Warenhändlers in Wien geboren. Sein Vater, der die Handelsbeziehung zwischen dem Osmanischen Reich und der k. u. k. Monarchie forcierte, ermöglichte ihm den Besuch des akademischen Gymnasiums sowie mehrere Auslandsaufenthalte. Schon bald danach widmete sich Dumba seiner kaufmännischen und politischen Karriere.

Dumba als Kunst- und Musikfreund
Neben der Politik engagierte sich Dumba – ein großer »Schubertiana«-Sammler – vor allem auch in der Wiener Kunst- und Kulturszene: Er leitete über mehrere Jahre die Geschäfte des Österreichischen Kunstvereins, war ab 1864 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens und fungierte als Vorstand des Wiener Männergesang-Vereins und der Gesellschaft der Musikfreunde. Darüber hinaus förderte er zahlreiche (befreundete) Künstler und Musiker wie Rudolf von Alt, Caspar Zumbusch und Richard Wagner und unterstützte Kulturinstitutionen und Vereinigungen in politischer und finanzieller Hinsicht.

Das Wiener Stadtpalais
1865/66 ließ sich Nicolaus Dumba an der Wiener Ringstraße gegenüber vom Stadtpark ein eigenes Palais errichten. Für die Ausschmückung seines Arbeitszimmers beauftragte er zunächst den »Malerfürsten« Hans Makart. Das sogenannte »Makart-Zimmer« im Palais Dumba hielten später Rudolf von Alt und Hans Temple (beide Werke befinden sich heute im Wien Museum) malerisch fest.

Ab 1893 sollte die dekorative Ausstattung des Musiksalons und des Speisezimmers erfolgen. Dumba betraute damit die jungen Künstler Gustav Klimt und Franz Matsch. Letzterer übernahm die Ausschmückung des heute nicht mehr erhaltenen Speisezimmers, während Klimt für das Musikzimmer die Supraporten Die Musik (1897/98) und Schubert am Klavier (1899) (beide verbrannt auf Schloss Immendorf im Mai 1945) erstellte. Korrespondenz zwischen Klimt und Dumba zu diesem Auftrag befindet sich heute in der Wienbibliothek und in der Österreichischen Nationalbibliothek.

Ehrungen für den Kunstmäzen
Dumba erhielt für sein politisches und kulturelles Engagement viele Honorierungen und Ehrenmitgliedschaften. Darüber hinaus ernannte ihn die Stadt Wien 1890 zum Ehrenbürger. Anlässlich seines Todes im Jahr 1900 wurde auch eine Straße nahe dem Musikverein und dem Wiener Künstlerhaus nach dem Industriellen benannt.

Literatur und Quellen

  • Neue Freie Presse, 26.03.1900, S. 3.
  • Neue Illustrierte Zeitung, 05.07.1874, S. 14-15.
  • Alice Strobl (Hg.): Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Band I, 1878–1903, Salzburg 1980, S. 101-103.
  • Kunst und Kunsthandwerk. Monatsschrift des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, 2. Jg., Heft 10 (1899), S. 341-365.
  • Felix Czeike (Hg.): Historisches Lexikon Wien, Band 2, Wien 1993, S. 107-108.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.): Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 1, Wien 1994.
  • Illustrirtes Wiener Extrablatt, 24.03.1900, S. 2-3.
  • Agnes Husslein-Arco, Alexander Klee (Hg.): Klimt und die Ringstraße, Ausst.-Kat., Unteres Belvedere (Wien), 05.07.2015–11.10.2015, Wien 2015.