Joseph August Lux

Joseph August Lux, in: Salzburger Nachrichten, 28.03.1947.
© Klimt-Foundation, Wien

Der studierte Schriftsteller und Kunstkritiker Joseph August Lux war unter anderem mehrjähriger Herausgeber der illustrierten Zeitschrift Hohe Warte. Er verfasste auch Berichte zur sogenannten »Beethovenausstellung« der Wiener Secession von 1902 und zur »Kunstschau Wien« im Jahre 1908, die von Gustav Klimt mitinitiiert wurden.

Joseph August Lux, geboren 1871 in Wien, studierte Kunstgeschichte und Philologie. Im Zuge dessen unternahm er Studienreisen nach England, Frankreich und Deutschland. Danach kehrte er in seine Heimatstadt zurück und widmete sich seinen schriftstellerischen Tätigkeiten. Daneben betätigte er sich wiederholt als Redakteur bei diversen deutschsprachigen Tageszeitungen und Kunstzeitschriften, wie Das Interieur oder die Deutsche Kunst und Dekoration. Für letztgenannte Zeitschrift schrieb er unter anderem einen mehrseitigen Beitrag zur »XIV. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession« – die sogenannte »Beethovenausstellung«. 1908 sollte Lux für die gleiche Kunstzeitschrift auch noch einen Bericht über die »Kunstschau Wien« verfassen.

Die Zeitschrift Hohe Warte
Zwischen 1904 und 1908 fungierte Joseph August Lux selbst als Herausgeber. Für »seine« illustrierte Zeitschrift Hohe Warte – vermutlich unter anderem nach der bei Künstlern und Bauherren gefragten Wiener Wohngegend benannt – wurden unterschiedliche Architekturthemen, wie Städteplanung, Denkmalpflege, Wohnreform oder der Gartenbau aufgegriffen. Darüber hinaus konnte Lux namhafte Persönlichkeiten aus der damaligen Kunst- und Kulturszene, wie Joseph Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Hermann Muthesius und Otto Wagner für Beiträge gewinnen.

Dresden, München und Salzburg
1907 ging Joseph August Lux nach Deutschland, wo er zunächst die Schule für Kunstgewerbe in Hellerau, in der Nähe von Dresden, leitete, um »die werktätige Jugend von einer stumpfen, handwerklichen Arbeit zu künstlerischer Leistung und Gestaltung zu erziehen.« – so ein Bericht der Salzburger Volkszeitung. Drei Jahre später übersiedelte er nach München und arbeitete wieder vermehrt als freier Schriftsteller. Dort fungierte er nach dem Ersten Weltkrieg erneut als Herausgeber einer Zeitschrift. Nach dem »Anschluss« Österreichs wurde Lux, der in einem Naheverhältnis zum Austrofaschismus stand, verhaftet und im Konzentrationslager Dachau für einige Zeit interniert. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges durfte er nur beschränkt schriftstellerisch tätig werden.

Joseph August Lux, der sich laut dem Nachruf der Zeitung Salzburger Nachrichten zuletzt auch als Dichter und Maler betätigte, verstarb 1947 in Salzburg.

Literatur und Quellen

  • DOEW. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Joseph August Lux. www.doew.at/erinnern/fotos-und-dokumente/1938-1945/der-erste-dachau-transport-aus-wien-1-april-1938/lux-joseph-august (18.05.2020).
  • Ruth Hanisch: Moderne vor Ort. Wiener Architektur 1889-1938, Wien 2018.
  • Salzburger Volkszeitung, 26.03.1947, S. 2.
  • Salzburger Nachrichten, 28.03.1947, S. 4.
  • Markus Kristan: Kunstschau Wien 1908, Wien 2016, S. 224-225.
  • Felix Czeike (Hg.): Historisches Lexikon Wien, Band 4, Wien 1995, S. 120.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.): Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 5, Wien 1993, S. 381-382.
  • Deutsche Kunst und Dekoration, Band 10 (1902), S. 475-518.
  • Deutsche Kunst und Dekoration, Band 23 (1908/09), S. 33-61.
  • Deutsche Kunst und Dekoration, Band 41 (1917/18), S. 390.