25.04.2024 Klimt News

Porträt Fräulein Lieser geht nach Hongkong

Gustav Klimt: Porträt Fräulein Lieser, 1917, Privatbesitz
© Auktionshaus im Kinsky GmbH, Wien

38,5 Millionen Euro brachte Klimts "Fräulein Lieser" bei der gestrigen Versteigerung im Auktionshaus im Kinsky ein. Das Gemälde geht nach Hongkong und wird Teil einer Privatsammlung. Vor der großen Reise wird das Damenporträt abermals in Österreich öffentlich ausgestellt werden!

Beauftragt wurde das Gemälde von einem Mitglied der jüdischen Industriellenfamilie Lieser. Nicht vollständig gesichert ist, ob es sich bei der in offenbar neun Sitzungen Porträtierten um Helene oder Annie Lieser, eine der beiden Töchter der Kunstmäzenin Henriette "Lilly" Lieser, oder um ihre Nichte Margarethe Constance Lieser, Tochter von Adolf Lieser, handelt. Neueste Erkenntnisse sprechen jedoch für Helene Lieser, Österreichs erste Staatswissenschaftlerin, die an der Universität Wien promoviert hatte. Lilly Lieser, ihre Mutter, wiederum (geboren 1875 und ermordet in Auschwitz 1943) war eine der wichtigsten Mäzeninnen im Wien um 1900. Neben der eigentlich Dargestellten gibt das Gemälde noch weitere Rätsel auf. Die Provenienz gilt als lückenhaft, speziell in der Zeit zwischen 1925 und den 1960er-Jahren und somit während der Naziherrschaft. Aus diesem Grund wird der Erlös im Sinne der Washington Principles unter den möglichen Rechtsnachfolger:innen aufgeteilt werden.

In der kommenden Woche wird das Gemälde noch einmal für 4 Tage im Auktionshaus im Kinsky zu sehen sein. Danach erfolgt aller Voraussicht nach eine Präsentation im Wiener Belvedere.

 

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Auktionshaus im Kinsky