Max Kurzweil

Max Kurzweil, in: Der Architekt. Wiener Monatshefte für Bau- und Raumkunst, 21. Jg. (1916/18).
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Der Maler und Grafiker Maximilian »Max« Kurzweil war Gründungsmitglied der Wiener Secession und engagierte sich besonders für die hauseigene Zeitschrift Ver Sacrum. 1905 legte er seine Mitgliedschaft nieder. Später übernahm er eine Lehrstelle an der Wiener Kunstschule für Mädchen und Frauen und arbeitete als Kriegsmaler.

Maximilian »Max« Kurzweil wurde 1867 im mährischen Bisenz (heute: Bzenec, Tschechien) geboren. Von 1886 bis 1892 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien und anschließend zwei Jahre an der Académie Julian in Paris, wo er im Salon der Société des Artistes Français sein Debüt feierte. In diesem Zeitraum verweilte der Künstler öfters in der Bretagne, wo er seine Frau kennenlernte. 1894 kehrte er nach Wien zurück und schloss sein Studium ab. Bereits ein Jahr später wurde Kurzweil ordentliches Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens.

Kurzweil in der Wiener Secession
1897 trat Kurzweil wieder aus dem Künstlerhaus aus und schloss sich stattdessen der neu gegründeten Künstlervereinigung Vereinigung bildender Künstler Österreichs Secession an. Er arbeitete in den nächsten Jahren vor allem als Redakteur und erstellte Druckgrafiken für die hauseigene Zeitschrift Ver Sacrum. Darüber hinaus gestaltete er das Ausstellungsplakat für die »XVII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs«, die im Frühjahr 1903 stattfand. Aufgrund von internen Differenzen verließ Max Kurzweil zusammen mit der Klimt-Gruppe die Vereinigung im Jahr 1905.

Max Kurzweil: Dame in Gelb, 1899, Wien Museum
© Wien Museum

Eine Reise nach Italien und weitere Ausstellungsbeteiligungen
Bald darauf reiste Kurzweil in die Toskana und bezog dort für ein Jahr ein Atelier des Deutschen Künstlerbundes in der Villa Romana nahe der Stadt Florenz. Dies ermöglichte ihm Gustav Klimt, der 1905 im Rahmen der »2. Deutschen Künstlerbund-Ausstellung« prämiert wurde, aber zugunsten Kurzweils auf seinen Preis – einen einjährigen Studienaufenthalt in Italien – verzichtete.
Nach 1905 nahm Kurzweil nur mehr selten an Ausstellungen teil – unter anderem an der »Kunstschau Wien« und der »Internationale Kunstschau« ebenfalls in Wien. Eine seiner letzten großen, öffentlichen Ausstellungen fand 1911 in der Galerie Miethke statt, wo er zusammen mit seinem Malerfreund Carl Moll zahlreiche Porträt- und Landschaftsbilder präsentierte.

Lehrtätigkeiten und das Ende einer Künstlerkarriere
Max Kurzweil lehrte zwischen 1909 und 1915 an der Wiener Kunstschule für Mädchen und Frauen, wo er den Kurs »Zeichnen und Malen nach dem menschlichen Modell« und »Abendakt« leitete. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er als Kriegsmaler. 1916 beging er Suizid.

Literatur und Quellen

  • Brief von Max Klinger in Florenz an Carl Moll (11/01/1905).
  • Brief von Gustav Klimt in Wien an Maximilian Kurzweil (1901). Autogr. 494/35-1.
  • Felix Czeike (Hg.): Historisches Lexikon Wien, Band 3, Wien 1994, S. 650-651.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.): Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 4, Wien 1993.
  • Carl Moll: Max Kurzweil. Ein Wort der Erinnerung von Karl Moll, in: Der Architekt. Wiener Monatshefte für Bau- und Raumkunst, 21. Jg. (1916/18), S. 13-16.
  • Hans Vollmer (Hg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker, Band XXII, Leipzig 1928, S. 139-140.
  • Walter de Gruyter (Hg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band LXXXII, Berlin 2014, S. 340.
  • Agnes Arco-Husslein, Markus Fellinger (Hg.): Max Kurzweil - Licht und Schatten, Ausst.-Kat., Oberes Belvedere (Wien), 11.05.2016–04.09.2016, Wien 2016.