Familie Huber

Consuela Huber, Klimt-Foundation, Wien
© Klimt-Foundation, Wien

Gustav Klimt lernte vermutlich 1911 die junge Consuela Camilla Huber in Wien kennen. Aus der mehrjährigen Liaison gingen zwischen 1912 und 1915 zwei Söhne und eine Tochter hervor. Nach Klimts Tod im Februar 1918 erhielten die Kinder offizielle Abfindungen.

Über die Beziehung von Gustav Klimt und Consuela Camilla Huber, genannt Ella, ist heute nur sehr wenig bekannt. Etwaige Korrespondenz zwischen dem Künstler und der jungen Frau ist nicht existent und wurde, laut Auskunft ihrer Angehörigen, vermutlich von ihr selbst zerstört.

Gustav Klimt begegnete Consuela Camilla Huber vermutlich im Jahr 1911 erstmals in Wien. Sie wurde am 25. Oktober 1896 in Wien geboren und stammte aus einfachen Verhältnissen. Bereits ein Jahr nach dem ersten Treffen wurde das erste gemeinsame Kind, Gustav, geboren. Im April 1914 kam ihre Tochter Charlotte zur Welt, die jedoch bereits im Jänner des darauffolgenden Jahres verstarb. Der zweite Sohn, Wilhelm, wurde im September 1915 geboren. Aus den entsprechenden Taufmatrikeln geht hervor, dass Consuela Huber mit ihren Kindern in dieser Zeit in der Obermüllnerstraße 9, im heutigen 2. Wiener Gemeindebezirk, wohnte.

Genau wie Maria Ucicka und Marie Zimmermann erhielt auch Consuela Huber in regelmäßigen Abständen für sich und ihre Kinder eine finanzielle Unterstützung von Gustav Klimt – dies erfolgte persönlich, postalisch, per Dienstmann oder auf Anweisung eines Rechtsanwaltes.

Nach Klimts Tod
Noch in Klimts Todesjahr bekam Consuela Camilla Huber als Vormund für ihre zwei Söhne offiziell eine einmalige Abfindung; dafür verzichtete sie zukünftig auf regelmäßige Unterhaltsleistungen für ihre Kinder. Dies geht aus einem persönlichen Schreiben vom 29. Oktober 1919 hervor. Der Wiener Advokat Dr. Otto Kiebacher setzte Klimts Liaison Marie Zimmermann, die für ihren Sohn Gustav Ansprüche geltend machen wollte, über folgenden Umstand in Kenntnis:  

»[…] die Vormundschaft zweier im zartesten Alter stehenden Huberschen Kinder (6 Jahre und 2 ½ Jahre) im Vorjahre mit gerichtlicher Genehmigung für jedes dieser beiden Kinder zur Entfertigung ihrer langjährigen Alimentations- und Versorgungsansprüche den Betrag von K 10.000.- angenommen hat […]«

Über die weiteren Lebensumstände der Familie Huber ist darüber hinaus offiziell nicht mehr viel bekannt. Consuela Camilla Huber heiratete 1939 standesamtlich und 1971 kirchlich. Sie starb im September 1978 mit 81 Jahren. Ihr erster Sohn verstarb im April 1989 in Wien; der zweite Sohn, Wilhelm, fiel als Soldat im Zweiten Weltkrieg.

Literatur und Quellen

  • Sandra Tretter, Peter Weinhäupl (Hg.): Chiffre: Sehnsucht – 25. Gustav Klimts Korrespondenz an Maria Ucicka 1899–1916, Wien 2014.
  • Sterbebuch 1915/16 (Tomus XVII), röm.-kath. Pfarre St. Johann Nepomuk, Wien, fol. 13.
  • Taufbuch 1915 (Tomus XXXXI), röm.-kath. Pfarre St. Johann Nepomuk, Wien, fol. 134.
  • Taufbuch 1914 (Tomus XXXX), röm.-kath. Pfarre St. Johann Nepomuk, Wien, fol. 56.
  • Taufbuch 1912 (Tomus XXXVIII), röm.-kath. Pfarre St. Johann Nepomuk, Wien, fol. 115.
  • Taufbuch 1895/96 (Tomus 10), röm.-kath. Pfarre St. Othmar unter den Weißgerbern, Wien, fol. 243.